Die klassische chinesische Medizin (KCM) basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen und dessen Leben im Einklang mit der Natur. Diagnose und Behandlung nach den Methoden der KCM berücksichtigen Körper, Alter, Psyche, familiäres und berufliches Umfeld, Kultur sowie die jeweiligen Tages- und Jahreszeiten jedes Einzelnen. Auf diese Weise passt sich die KCM der Dynamik des Lebensflusses an und entwickelt, je nach Bedarf und jeweiliger Situation des Patienten, individuelle Behandlungen: Akupunktur, Schröpfen, Tui Na, Nie Ji (eine Art medizinische Massage), Moxibustion sowie Qigong kommen – auch kombiniert – zum Einsatz.

Die genaue und individuelle Diagnose, die weniger symptomorientiert als vielmehr ursachenorientiert erarbeitet wird, steht zu Beginn jeder Therapie. Zielgerichtete Fragen z.B. nach Schweißausbrüchen, kalte Füße, Mattigkeit, Gewichtszunahme etc. zeigen dem Therapeuten Störungen auf, die wiederum auf den Ursprung bestimmter Symptome verweisen. Verschiedene Patienten entwickeln aufgrund ihrer unterschiedlichen Anlagen sowie äußeren und inneren Einflüssen unter Umständen gleiche Symptome, die allerdings unterschiedliche Ursachen haben. Husten kann natürlich mit einer Erkältung einhergehen, aber auch Stress kann Husten auslösen. Magen-Darm-Probleme z.B. sind häufig stressbedingt, ebenso kann jedoch auch Kälte den Verdauungstrakt schädigen. Daher werden Patienten, bei denen gleiche Symptome auftreten, dennoch individuell unterschiedlich behandelt. Nur so können die eigentlichen Ursachen, die zur Krankheit geführt haben, beseitigt werden.

Die Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient ist bei der KCM wesentlich. Zwar behandelt der Therapeut den Patienten, jedoch muss auch der Kranke seinen Teil zur Gesundung beitragen und darf nicht durch äußere oder innere Faktoren behindern. Einerseits ist der Austausch beider Partner wichtig, denn jede Folgebehandlung berücksichtigt den jeweils individuell verlaufenden Heilungsprozess des Kranken. Andererseits informieren Patientenseminare über Ursachen die Krankheiten auslösen, über Heilhindernisse etc. und vermitteln Übungen und Techniken um diesen Faktoren entgegenzuwirken. Nur die Parallelität von Seminaren und persönlicher Kommunikation zwischen Therapeut und Patient führen zu einer erfolgreichen KCM-Behandlung mit lange andauernden Heilungserfolgen.

Die Ausbildung in der KCM, so wie sie auch von der durch Frau Dr. med. Zou gegründeten Akademie für Integrative Medizin angeboten wird, ist von Anfang an praxisorientiert und wird nach klassischer chinesischer Art von einem Meister an seine Schüler vermittelt. Ein Schwerpunkt bei der Ausbildung ist Frühdiagnose. Schon Schweißausbrüche, Mattigkeit, kalte Füße oder Gewichtszunahme u. ä. sind frühe Anzeichen der Veränderung des Körpers. Sie rechtzeitig wahrzunehmen und behandeln zu lassen bevor sich schwerwiegendere Symptome einstellen, verhindern Krankheiten und ersparen den Menschen oft lange Leidenswege.